"Die Kultur eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Toten umgeht."
-Perikles 493-429 v.Chr.-
Auf Empfehlung der Deutschen Unesco - Kommission wurde im März 2020 die Aufnahme der Friedhofskultur in Deutschland in das bundesweite Kulturerbeverzeichnis beschlossen. Eine überfällige Entscheidung ist endlich gefallen und wird hoffentlich den Blick unserer Gesellschaft auf unsere Vergangenheit und unser Erbe verändern.
Auf den Seiten der Unesco liest sich die Begründung dann so (Zitat):
"Die Grabstelle hat sich zum Ort der Erinnerung entwickelt, der oft gemeinschaftlich aufgesucht und gepflegt wird. Die Friedhofkultur in Deutschland erweist sich auf diese Weise auch als sozialer Begegnungsrahmen, der Kommunikation fördert und der Vereinsamung Alleinstehender entgegenwirkt. Grabbesuche mit Kindern und Jugendlichen sind oft mit der Weitergabe von Wissen über das Leben und Wirken der Vorfahrinnen und Vorfahren verbunden.
Die Rituale auf dem Friedhof fördern die aktive Auseinandersetzung mit Kernfragen nach dem Sinn des Lebens. Menschen erfahren Friedhöfe als sichtbaren, sich stets fortschreibenden Ausdruck der deutschen Erinnerungskultur – als Geschichtsbücher des Landes, der Städte und Dörfer. Nicht zuletzt mahnen Soldatenfriedhöfe zu Frieden und Völkerverständigung."
Was bei der Unesco sehr bürokratisch daherkommt, ist meist sehr persönlich. Gerade ein Thema wie dieses wird von vielen Menschen gemieden, wirkt es doch so unbequem und wer denkt schon gern über das Ende nach? In Zeiten moderner Medizin scheint es nur darum zu gehen, das Leben zu verlängern, den Tod herauszuzögern, zu vermeiden.
Das es auch anders geht möchte ich gern in Zukunft auf diesen Seiten zeigen - ganz nach der Definition der Unesco und trotzdem auf ganz individuelle Art. Mal ganz persönlich um zu zeigen, woher das Interesse kommt, mal naturwissenschaftlich, mal ganz historisch basiert. Aber hoffentlich immer spannend und positiv. Mit dem Leben verbunden.
Willkommen auf der etwas anderen Seite der Geschichte!
Eine Liste der Bücher, die bei meinen Forschungen sehr hilfreich sind oder mich fachlich überzeugten.
Deutschlandweit gibt es ab heute die offizielle Kennzeichnung des Immateriellen Kulturerbes "Friedhofskultur" in Form eines Schildes. Diesen wichtigen Termin der Sepulkralkultur nutzten wir in Dresden zum Pressetermin auf dem stillgelegten Eliasfriedhof.
Wie kann man den Diebstahl auf Friedhöfen nicht auch noch mit der eigenen Webseite unterstützen? Eine Frage, die man sich als Kunsthistoriker leider auch stellen muss!
Erneut wurde ein Dresdner Friedhof geplündert- und diesmal ging es wohl gezielt um Grabmäler im Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg. Darunter auch ein Werk von August Schreitmüller...
Abgesehen von dem pietätvollen Umgang mit dem Thema gibt es das rechtliche Thema des Fotografierens auf Friedhöfen. Ist es erlaubt, Grabmäler zu fotografieren und die Bilder auf einem Blog wie diesem zu veröffentlichen? Müssen Namen unkenntlich gemacht werden? Kann man dafür abgemahnt werden, wenn man solche Bilder veröffentlicht? Ist dies eine gewerbliche Nutzung?
Zu diesem Thema habe ich einen sehr interessanten Beitrag auf der Seite
des Bundesverband Deutscher Steinmetze gefunden, den ich an dieser Stelle verlinke und darauf hinweise, das ich mich grundsätzlich an diese rechtlichen Grundlagen halte.
Link: Rechtliches zum Thema Fotografieren und Filmen auf Friedhöfen
Desweiteren möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, das alle verwendeten Fotos OHNE Quellenangabe im Untertitel von mir persönlich angefertigt wurden. Sie sind in keinster Form gewerblich gedacht. Ich widme mich diesem Thema aus rein persönlichen Gründen und um auf das Kulturgut Friedhof aus historischer, kunst- und gartenhistorischer sowie denkmalpflegerischer Sicht aufmerksam zu machen.
Führungen über bestimmte Friedhöfe sind sicherlich eine Zukunftsvision, welche aber nur nach Absprache und Vorgaben mit den jeweiligen Verwaltungen oder Organisationen und mit dem nötigen Respekt denkbar sind.