Dresden als touristischer Anziehungspunkt ist vielen bekannt. Meist bleiben unsere Gäste in der Landeshauptstadt "hängen"- laden doch die Oper, die Museen- und überhaupt- die ganze "barocke" Altstadt zum Verweilen ein. Da erfährt man dann etwas zu August dem Starken, der Frauenkirche- und mit viel Glück kann Ihnen Ihr Gästeführer auch noch etwas zum slawischen Ursprung der Stadt berichten. Dann haben Sie eventuell schon einmal etwas von den "Sorben" gehört. Und leider ist dann meist die Zeit schon wieder um, und Sachsen bleibt Ihnen als "Dresden und drumherum" in Erinnerung.
Schade.
Sie haben ganz viel verpasst!
Das Land, das einst von germanischen Stämmen dünn besiedelt war, erlebte vor ca. 1400 Jahren eine Einwanderung östlicher slawischer Stämme. Bis hinauf nach Rügen und ins heutige Wendland kamen sie. Sie selbst nannten sich nicht etwa Wenden (das taten nur die Deutschen Nachbarn)- sondern sind bis heute "Serbja", zu deutsch "Sorben" in der Oberlausitz, oder auch Serby/ Wenden in der Niederlausitz (dort ist es in Ordnung, Wenden zu sagen).
Jahrhunderte vergingen, die Thüringer und Franken sowie andere deutschsprachige Siedler überformten das Gebiet der heutigen Lausitz, deutsch wurde mehr und mehr zur Alltagssprache, Sorbisch unterdrückt und oftmals sogar verboten. Doch die Bräuche und die Kultur der Sorben blieben in der bäuerlich geprägten Region erhalten. Die Sagen erhielten, was von der modernen Zeit bedroht wurde.
Doch nicht immer waren die "Fremden" auch Feinde, und so machte ein Kroate anscheinend besonders Eindruck auf die Sorben. Er hatte vom sächsischen Kurfürsten für seine Dienste als Beschützer und Obrist das Gut Groß Särchen erhalten. Und eigentlich wollte er in Rente gehen... diese Mätressenvernarrtheit des jungen Johann Georg IV. war nichts für unseren Uskoken.
Doch kaum war August der Starke seinem Bruder im Amt gefolgt, holte er seinen ehemaligen Bodyguard und alten Freund an den sächsischen Hof zurück. Dieser hatte es oft so eilig, nach Dresden zu kommen, das ihm einstmals sogar der Kirchturm von Kamenz im Weg gewesen sein soll, als er mal wieder zu tief flog,
der berühmte Zauberer...
Was dieser Obrist konnte- das war magisch! Und wieviel er wußte! Und weil ein Kroate in Sachsen als "Krabate" bezeichnet wurde, konnte es sich doch nur um DIESEN einen Krabat handeln. Einen Zauberlehrling, einen Müllersburschen der Schwarzen Mühle- einen echten Sorbischen Zauberer, wie er im schwarzen Buche steht! Er wurde zum legendären Helden. Je mehr man über den Krabat schrieb, desto weniger wußte man plötzlich über den Kroaten.
Sein Name war Johann von Schadowitz. In seiner alten Heimat Kroatien ist er Legende, dieser Janko Šajatović.
In seiner Wahlheimat, in der er Vorbild für eine magisch befähigte Sagengestalt wurde, ist er fast vergessen.
Fast.
Bis jetzt....