Sonderausstellung im Albertinum: Tecumseh Keokuk Black Hawk

Indianerbildnisse in Zeiten von Verträgen und Vertreibung

Vom 01. Oktober 2013 bis zum 02. März 2014

 

Das Bild des "Edlen Wilden", des "Indianers" wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts oftmals den zumeist romantischen Vorstellungen der Europäer angepaßt und fand Eingang in die "weiße" Kunst.

Der Bildhauer Ferdinand Pettrich, gebürtig in Dresden, sollte mit seiner Idee des "Indianischen Museums" in Rom maßgeblich an der Darstellung beteiligt sein. Mit dem Hintergrundwissen der klassizistischen Tradition schuf er Bildnisse mit kulturhistorischem Wert. Die terrakottafarbig bemalten Gipsbüsten, Reliefs, Statuen sowie Bozetti zeigen die Vertreter der Ureinwohner Amerikas, die vor allem eins taten: um ihr Überleben als eigenständige Nation und Kultur kämpfen- oder aber sich andererseits den weißen Neuankömmlingen anpaßten und ihr Land verkauften.

 

Diesem Zwiespalt widmet sich die Sonderausstellung der Kunstsammlungen Dresden in Zusammenarbeit mit den Vatikanischen Museen, und erstmals sind die Werke Pettrichs außerhalb Roms zu sehen. Auf beeindruckende Weise stellt Pettrich die Hauptvertreter dieses Freiheitsverlustes dar. Während sich die einen auf die Verhandlungen einließen und letztendlich in Reservaten untergebracht wurden gab es auch Häuptlinge wie Black Hawk- wohl der bekannteste Vertreter dieser Zeit- die sich instinktiv für die eigene Kultur einsetzten und merkten, welcher Verlust bevorstand.

 

Die Ausstellung beeindruckt in vielerlei Hinsicht. Es sind nicht nur die Büsten in ihrer Farbgebung und Detaillierung, die faszinieren und an antike Statuen erinnern. Es ist vielmehr die Verbindung mit Textzitaten der Zeit- über die Freiheit, über das, was versprochen wurde und nicht gehalten wurde und die Erläuterungen zu den Exponaten, die mich in dieser sehr gelungenen Ausstellung nachdenklich und zugleich begeistert machten. Nicht zuletzt der Einsatz der Lichtquellen macht da auch einen Großteil aus.